Aufrüstung ist der Weg in den Krieg, nur Abrüstung kann zum Frieden führen. Si vis pacem para bellum ist die Weltsicht der Machtpolitiker und Militärs. Sie hat sich in der Menschheitsgeschichte immer wieder als falsch erwiesen. Die Völker mussten das daraus resultierende Leid ertragen, die Staatslenker und Generäle selten. Die Behauptung, dass Hochrüstung den Frieden bewahre, wurde vor allen großen Kriegen den Völkern als Erzählung aufgetischt, um ihnen die Rüstungslasten aufzubürden und die Bereitschaft zu wecken, in den Todeskampf zu ziehen. Aber zeigt nicht der Zweite Weltkrieg, dass man führ Frieden auch Krieg führen müsse? Nein, es gab andere Wege. Auch dieser Krieg hatte eine Vorgeschichte, die ihn ermöglichte. Hätten die Westmächte entschlossen die Aufrüstung Deutschlands gemäß dem Versailler Friedensvertrag unterbunden, wäre Deutschland nicht in der Lage gewesen, diesen mörderischen Angriffskrieg zu führen. Hätten die Westmächte nicht versucht, Deutschlands Expansionsdrang zu befriedigen, um ihn zugleich gegen Osten zu lenken, wäre Europa dieser Vernichtungskrieg erspart geblieben. Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Eine imperialistische und nationalistische Politik gebiert Krieg.
Die deutschen Kriegsbefürworter rufen heute zum Kämpfen (und Sterben) in der Ukraine für „unsere heiligen Werte“ auf. Kämpfen sollen aber die anderen. Sie wollen persönlich weder kämpfen (und sterben) noch ihre Häuser und Städte verwüsten. Wer den Krieg in der Ferne gutheißt, holt ihn sich ins Heim.
»Krieg folgt auf Krieg und Mord auf Mord, Unrecht auf Unrecht und Rache auf Rache, und immer gibt es große und heilige Namen dafür, immer wird das Vaterland gerettet oder die Gerechtigkeit oder die Freiheit oder die Menschheit – und immer sind es die Unschuldigen, die bezahlen müssen.« (Remarque)